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Was bedeutet für Sie Nachhaltigkeit heute?

Nachhaltigkeit, als Begriff schon über 300 Jahre alt und hier in Mittelsachsen vom Oberberghauptmann Carlowitz geprägt, ist heute aktueller denn je. Gerade in unserer Verantwortung auch für nachfolgende Generationen ist die Erhaltung, in Teilbereichen auch die Wiederherstellung der Balance zwischen Ökonomie und Ökologie extrem wichtig.  Ohne Angst vor einer drohenden Ressourcenkrise zu schüren, muss uns allen bewusst sein, dass die Schätze der Natur nicht unendlich verfügbar sind und einen sparsamen bzw. intelligenten Umgang erfordern. Nachhaltigkeit ist keine Option, die eine Gesellschaft in Anspruch nimmt oder nicht, sondern ein MUSS zur Zukunftssicherung.

Welchen Bezug haben Sie als Unternehmer und Mitglied des Konventes zum Thema Nachhaltigkeit?

Mein berufliches Betätigungsfeld sind die Bereiche Kultur, Bildung und Tourismus. Kultur und Nachhaltigkeit gehören meiner Meinung nach untrennbar zusammen - gerade in einer Zeit, in der insbesondere die Kommunikation so schnell geworden ist, wie wir es uns vor Jahren hätten kaum vorstellen können.  Ein faszinierender  Konzertbesuch, eine spannende Lektüre oder ein Ausstellungsbesuch sollten im Idealfall eine längere Zeit andauernde Wirkung entfalten. Dabei spielt es eine eher untergeordnete Rolle, ob die kulturelle Teilhabe zu neuen Erkenntnissen und Kompetenzen führt oder ob das Erlebnis einfach nur schön für unser Wohlbefinden, für die Seele ist. Ein Großteil des Portfolios der Mittelsächsischen Kultur gGmbH ist auf Nachhaltigkeit angelegt, sei es das Erlernen eines Instruments in der Musikschule, die Teilnahme an Weiterbildungsangeboten der Volkshochschule im Sinne des lebenslangen Lernens oder das aktive Nutzen der Möglichkeiten der Kreisergänzungsbibliothek Mittelsachsen. Mit dem Auftrag der Betreibung von Schloss Rochsburg und damit Übernahme der Aufgaben Sammeln, Bewahren, Dokumentieren, Forschen, Ausstellen und Vermitteln sind wir in unserer täglichen Arbeit einem nachhaltigem Handeln verpflichtet. Dies ist Ansporn und Herausforderung zugleich.

Wie kann jeder Einzelne mit dem Thema umgehen und die Wirtschaftsregion Mittelsachsen nachhaltig stärken?

Wichtig ist die Erkenntnis, dass beispielsweise Billigware nur einen kurzzeitigen freudigen Effekt des geringen Preises hat. Des Weiteren sollte jeder Einzelne sich auch Gedanken über den Wert eines Produktes oder einer Leistungen machen und danach nachvollziehen, dass beispielsweise ein T-Shirt eben nicht für 5 Euro produziert werden kann, erst recht nicht in angemessener Qualität. Neben der Freude an guten, im besten Fall regionalen Produkten, gibt es auch wirtschaftliche Vorteile durch eine längere Nutzungsdauer. Und wenn dann die Benutzung nicht mehr möglich ist, kommt es auf eine sinnvolle Wiederzuführung in den Ressourcenkreislauf an.

Portrait: Kathrin Hillig
Kathrin Hillig

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