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Gewachsen in Mittelsachsen – das trifft auf LASERVORM in Altmittweida hundertprozentig zu. „Angefangen habe ich ganz nach klassischem Gründermythos sozusagen in der Garage. Das war 1994“, erzählt Gründer und Inhaber Thomas Kimme. Heute beschäftigt der Vater von vier erwachsenen Kindern knapp 50 Mitarbeiter, ein Drittel davon sind Ingenieure, viele von ihnen haben im nahen Mittweida studiert. „Das ist einer der Gründe, warum wir uns hier in Mittelsachsen niedergelassen haben“, unterstreicht der Laserspezialist. „Ich habe bewusst die Nähe zum Mittweidaer Laserzentrum gesucht. Es ist deutschlandweit einmalig und genießt international hohes Ansehen. Die Mittweidaer zählten zu den ersten, die schon vor über 40 Jahren zu Lasern geforscht und gelehrt haben.“
Auch Kimme machte nach Stationen in Chemnitz und Erlangen seine ersten beruflichen Schritte an der Mittweidaer Hochschule, hat dort selbst in der Laserforschung gearbeitet. „Ein großer Vorteil der Region ist, dass ich als Unternehmer nicht lange suchen muss, um geeignete Partner zu finden. Rund um Mittweida hat sich ein hochspezialisiertes Laser-Cluster gebildet, und auch für das ‚Drumherum‘ ist hier bestens gesorgt – von Dreh- und Frästeilen über Bleche für die Maschineneinhausung bis hin zu Maschinengestellen. Wir profitieren von über Jahrzehnte funktionierenden Partnerschaften, auf die man sich rundum verlassen kann.“
„Hinter jedem Baum ein Hightech-Unternehmen“ – mit diesem Spruch charakterisiert Thomas Kimme gern die Wirtschaftsstruktur der Region. Nur: „Die Wirtschaft in Mittelsachsen ist sehr kleinteilig. Wir haben hier nicht die großen Leuchttürme, die jeder kennt. Diese fehlende Bekanntheit macht es oft schwer, den Nachwuchs für die Region zu begeistern. Dafür sind gerade die kleinen Unternehmen in zahlreichen Nischen Weltspitze.“
Viele der Großen könnten ohne die kleinen gar nicht, oder, wie Thomas Kimme es ausrückt: „Die Großen dieser Welt brauchen die Kleinen, damit sie groß sein können.“ Auch LASERVORM beliefert die ganz Großen, die gern technologische Neuerungen von außen nutzen. Thomas Kimmes Maschinen, die weltweit im Einsatz sind, fertigen Werkzeuge und Implantate für minimalinvasive Chirurgie, Herz- und Gehirn-OPs. Kaum ein anderer ist in der Lage, 50 Mikrometer dünne Schweißnähte zu ziehen, wie sie zum Beispiel an solchen Produkten benötigt werden. Die Qualitätssicherung findet unterm Mikroskop statt, so fein sind die Werkzeuge. Bei Reparaturen an Flugzeugturbinen oder in der Getriebemechanik geht es hingegen etwas kräftiger zu – auch dafür entwickelt und fertigt LASERVORM Lösungen. Die Maschinen von LASERVORM ermöglichen das lokale Härten bestimmter Bauteile oder Bereiche, was im Gegensatz zum konventionellen Härten technologisch besonders anspruchsvoll ist. Die Leistung der Lasermaschinen ist bis zu 6 Millionen Mal so hoch wie die eines herkömmlichen Laserpointers. Deshalb sind die Maschinen mit speziellen Filterscheiben ausgerüstet.
Freundliche Mitarbeiter zeigen beim Rundgang durch die Halle mit Freude, wie ihre Maschinen funktionieren. Thomas Kimme grüßt hier mit einem Lächeln, erkundigt sich dort nach dem Befinden, im Gang stapeln sich 20 Kästen mit Wasser, das die Mitarbeiter kostenlos trinken können. Man spürt: Hier stimmt das Klima. Thomas Kimme schätzt seine Mitarbeiter und weiß: „Nur durch das fleißige Tun unserer Leute konnten wir so kontinuierlich, gesund und organisch wachsen. Wenn ich mich auf Arbeit wohlfühlen möchte, dann wünsche ich das auch für meine Mitarbeiter.“
Damit dieses Wachstum – für das Unternehmen und für die Region – auch in Zukunft guten Boden hat, engagiert sich Thomas Kimme stark für den Nachwuchs. Dafür wurde er mit dem Oskar Schule-Wirtschaft geehrt. „Die Bildung und Berufsfindung junger Menschen liegt mir persönlich sehr am Herzen“, sagt der Unternehmer. „Wenn ein Lehrer zu mir kommt und mit seinen Schülern unsere Firma besuchen möchte, sage ich immer gerne ja.“ So ist es ihm auch eine große Freude, dass seine vier Kinder alle in eine technische Richtung gegangen sind. Zwei sind Maschinenbauer, die Tochter ist in der Medizintechnik tätig, der Zweitälteste hat gerade in Physik promoviert. „Ich hätte ihm eine Stelle bei uns angeboten, aber mein Sohn sagte: ‚Vater, ich möchte mich erst einmal woanders beweisen!‘“ Der Unternehmensnachfolge kann der 53-Jährige also gelassen entgegenblicken.
Als Vater freut ihn, dass alle vier Kinder hier geblieben sind und in der Region einen interessanten beruflichen Einstieg gefunden haben. „Wir müssen unseren jungen Menschen hier eine Zukunft bieten, und ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Die gibt es! Mittelsachsen ist geprägt von einer wertvollen Vielfalt an technologischen Spitzenunternehmen, die spannende und vielseitige Aufgaben auf Weltniveau bieten.“ So wie LASERVORM aus Altmittweida.