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Hier macht Wolfgang Barthel sein Material schon mal geschmeidig. In seiner Schauwerkstatt in der Freiberger Stollngasse pflegt er ein altes, ehrwürdiges Handwerk: das Zinngießen. Medaillen und Becher, Leuchter und verschiedene Schwibbögen entstehen unter seiner kunstfertigen Hand. Mit Graviersticheln, Meißeln und viel Geschick graviert er die Formen, in die das flüssige Zinn gegossen wird. Die Entwürfe macht er alle selbst. „Man muss die Ideen haben, das ist alles“, sagt er. „Doch es ist mehr als eine Denkaufgabe.“ Die Entwürfe für die Reliefdarstellungen werden von Hand gezeichnet und in die Gießform graviert. Das muss im Negativ geschehen, da der Abguss dann das Positiv zeigt. Drei Zehntel Millimeter kann er in die Tiefe gehen, auf diesem schmalen Raum muss er alle Details feinstens ziselieren. Und das ist gar nicht so einfach. „Mit zwei linken Händen kommen Sie hier nicht weit. Man muss schon Geschicke haben“, schmunzelt er und führt mit dem Stichel gleich einen Gravurstich vor. „Und Kraft in den Fingern braucht es natürlich auch.“ Spricht’s und sticht wieder zu. Beeindruckend. In der Form zeichnet sich ein Ornament ab. So graviert er Becher und Münzen, oft als Erinnerung an besondere Ereignisse. Man trifft ihn auf Weihnachtsmärkten und Stadtfesten, auch Vereine lassen sich gern von ihm ausstatten. Sein Paradestück ist eine prachtvolle Spieldose, die weltweit einmalig sein dürfte. Sie zeigt die Freiberger Bergparade, ein Schweizer Spielwerk spielt dazu stilecht das Steigerlied. Aus über 80 Einzelteilen besteht das filigrane Kunstwerk, jedes davon wird nach einer eigenen Form gegossen. „Meine Frau und ich sind auch mit drauf“, verrät er schmunzelnd und zeigt auf zwei Figuren. „Ich sitze auf dem Markt, und sie bringt mir ein Körbchen mit was zu Trinken vorbei.“ So wünscht man sich das Leben.