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Der Berliner hat den Landkreis Mittelsachsen vor zwanzig Jahren zu seiner Wahlheimat gemacht und seine Bienen gleich mitgebracht. Was 1980 am südlichen Stadtrand von Berlin als Hobby anfing, hat sich inzwischen zu einer Nebenerwerbsimkerei von ihm und seiner Frau Sylvia entwickelt. „Mein Vater war Tierarzt und so ist mir das Gen zur Tierhaltung wohl mitgegeben worden“, schmunzelt Thorsten Aurich. „Ich habe es schon immer geliebt, Tiere zu züchten und zu vermehren.“ Der Umzug aus der Großstadt aufs Land hatte berufliche Gründe – ein Metallurgie-Studium an der TU Bergakademie Freiberg und die anschließende Tätigkeit in diesem Bereich, die er inzwischen aber aus persönlichen Gründen aufgegeben hat. Sein Leben in Hetzdorf möchte Thorsten Aurich nicht mehr missen: „Wir wohnen selbstbestimmt im Tharandter Wald, das ist herrlich. Insekten sind ein Phänomen und hier kann ich meine Leidenschaft ausleben“. Im Gegensatz zur Standimkerei, bei der die Bienenvölker immer am gleichen Ort stehen, betreibt Familie Aurich eine Wanderimkerei. Zu ihr gehören ständig rund 150 Bienenvölker, von denen etwa die Hälfte Honig erwirtschaftet, während die anderen mit einer jungen Bienenkönigin für das nächste Jahr herangezogen werden. Aurichs Bienen haben ein Wanderzeugnis und dürfen damit ganz offiziell auf Reisen gehen. Während der Saison von Frühjahr bis Sommer sammeln sie den Nektar für sieben Arten sortenreinen Honig. Im Frühjahr geht es für sie an den Rand von Berlin. Dort entsteht fruchtiger Blütenhonig von Obstbäumen. Fast zeitgleich sammeln andere Bienenvölker direkt in Hetzdorf den Nektar der Rapsblüten für einen mild-süßen Rapshonig. Anschließend reisen die Bienen weiter in den Elbe-Elster-Kreis, wo in renaturierten Tagebaulöchern duftende Robinien warten, die einen milden Honig ergeben. Wenn dann am Rand von Berlin die Lindenblüte ansteht, sind ebenfalls wieder Bienen der Imkerei Aurich zur Stelle, um deren minzig bis kräftigen Geschmack für den Lindenblütenhonig einzufangen. Lange Zeit verbringen die Bienen auch einfach im Tharandter Wald, wo sie die verschiedensten Wald-Aromen sammeln, die sie zu der kräftigen „Hetzdorfer Sommertracht“, einem Wald- und Blütenhonig, machen, der die Hauptsorte der Familien-Imkerei ist. Wenn inzwischen in Weißenborn die Phacelia („Bienenfreund“) blühen, sammeln einige von Aurichs Bienen dort einen etwas eigenwillig blumig schmeckenden Honig. Und als letzte Sorte im Jahr wird von den fleißigen Insekten der Nektar für einen herb-würzigen Heidehonig aus der Königsbrücker Heide geholt. Jeder Honig wird von Familie Aurich selbst geschleudert, zweifach gesiebt und fast täglich in Mehrweggläser zu 125, 250 oder 500 Gramm abgefüllt. Gekauft werden kann er in verschiedenen regionalen Geschäften. Beim gesamten Verarbeitungsprozess wird auf einen schonenden Umgang mit den Ressourcen der Natur und das Wohlbefinden der Bienen geachtet. Die Königinnen stammen aus eigener Zucht. Bei Schlechtwetterphasen werden die Bienen zugefüttert. Und die jährlich nötige Milbenbehandlung der Bienen erfolgt rein organisch, ohne Chemie. Deshalb wird auch für die Wachsplatten, die als Grundlage für den Wabenbau nötig sind, nur eigener Bienenwachs genutzt. Wie nachhaltig sie dabei arbeitet, zeigt Familie Aurich auch gern Schulklassen aus der Region. „Es ist einfach toll, die Schätze der Natur nutzen zu können“, sagt Thorsten Aurich. „Das Gefühl wenn der Honig aus der Schleuder kommt und probiert werden kann, ist jedes Mal unbeschreiblich. Und es ist schön, wenn auch andere durch unsere Arbeit die Natur schmecken können.“