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Bei einem Gespräch mit Jörg Hartmann, der das kleine Familienunternehmen in vierter Generation führt, springt die Begeisterung für feinste Verpackungen sofort über. Edelste Schokoladentafeln von Choco Del Sol im mit Gold veredelten Naturkarton, in Handarbeit geklammerte Schächtelchen für die Herrnhuter Sternenmanufaktur, das clever durchdachte Inlay für feinste Naturölflaschen – die Bandbreite der regionalen Kunden ist groß. Sie schätzen die hohe Qualität der Verpackungen, die persönliche Beratung und die Liebe zum Beruf, die man bei Hartmanns förmlich spürt.

Mineralölfreie Druckfarben und Recyclingkarton sorgen für eine gute Ökobilanz

In der Kartonagenfabrik Hartmann in Eppendorf werden Verpackungen entwickelt, bedruckt, gestanzt und geklebt. Das alles schaffen vier Mitarbeiter. 2017 feierten die Hartmanns das 100-jährige Bestehen der Firma. Ihren Werten sind sie von Anfang an treu. „Das Familienunternehmen über Generationen fortzuführen ist eine große Herausforderung“, sagt Jörg Hartmann. Der studierte Drucker steht selbst an der Fünffarb-Bogenoffsetmaschine mit Lackwerk, die das Herzstück der Firma bildet. Passermarken, Fadenzähler und Kontrollstreifen sind seine täglichen Arbeitsbegleiter. Die Kartonagen entwickelt er selbst passend zu den Inhalten, visualisiert sie mit CAD-Programmen, testet und probiert. „Bis eine Verpackung perfekt ist, landen einige Versuche in der Tonne“, gesteht er. Nachhaltig ist das trotzdem. Denn mindestens 95 Prozent der verwendeten Kartonagen in Großauflagen bestehen aus Recyclingkarton, und die Abfälle werden zu 100 Prozent wieder in den Kreislauf eingespeist.

Die Druckfarben sind immer mineralölfrei, auch wenn hier nicht nur Lebensmittel eine Umverpackung erhalten. Die Banderolen für „Magnus Baumann“ Fertiggerichte, eine Marke der MICO GmbH aus Oederan, werden hier gefertigt. Ebenso die Verpackungen für Weco Feuerwerk aus Freiberg, für Huss Räucherkerzen oder für Kerma Verbandsstoffe aus Hainichen.

Verpackungen, die ihren Inhalt beflügeln

Nach dem Druck durchlaufen die Kartonagen die Weiterverarbeitung. In der Stanzmaschine wird mit einem Stanzwerkzeug die Form der Verpackung ausgestanzt und mit entsprechenden Rillungen versehen. Auch individuelle Prägungen können so eingearbeitet werden. Anschließend wird in der Faltschachtelklebemaschine der Klebstoff aufgetragen. Dabei können verschiedenste Verpackungen verarbeitet werden. Das Ergebnis ist eine fertig geklebte Faltschachtel, die flach liegend an den Kunden zur Endmontage ausgeliefert wird.

Inhaber Jörg Hartmann scheut sich nicht, Kunden von ihrem Vorhaben abzubringen, wenn sie gegen seine Überzeugung zur Nachhaltigkeit verstoßen. „Eine Naturkosmetik kann doch nicht in einer UV-lackierten Umverpackung angepriesen werden! Eine schöne Prägung tut es auch.“ Denn „eine Verpackung muss den Inhalt beflügeln“ – dieses Credo wird hier mit ganzem Herzen gelebt. In seiner „Spinnstube“, wie er sein Büro und die Produktionsfläche für Kleinauflagen im Digitaldruck nennt, erschafft Jörg Hartmann die außergewöhnlichsten Dinge. Ihn faszinieren die Herausforderung und die Liebe zum Detail. Ein durchgefärbter Karton bringt ihm zum Strahlen – oder die digitale Sleeking-Technik, bei der durch Thermoverfahren eine glänzende Folie mit höchster Filigranität auf das Druckbild aufgetragen werden kann. Auch Neonfarben und Spotlackierungen kann seine Digitaldruckmaschine umsetzen. Nicht selten entwickelt Jörg Hartmann auch gleich das Layout der Verpackung an seinem Grafikrechner selbst. So verbringt er hier oft mehr Stunden, als seiner Frau lieb ist. Aber so ist es eben, wenn der Beruf Berufung ist – und das schon in der vierten Generation.

Branche

Druck und Medien

Leistungen / Produkte:

Kartonagenverpackungen in Großauflage und Digitaldruckerzeugnisse für Kleinauflagen

Besonderes:

von Anfang an familiengeführtes Unternehmen in der 4. Generation

Anzahl Mitarbeiter:

4

Gründungsdatum:

1917

Jörg Hartmann in seinem Element: An der Druckmaschine fühlt sich der studierte Drucker zuhause.
Jörg Hartmann in seinem Element: An der Druckmaschine fühlt sich der studierte Drucker zuhause. Foto: DR. STERNKOPF media group, Stefanie Hartmann

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