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Flöha, Burgstädt, Oederan und Augustusburg erhalten Auszeichnungen.

Die Sieger im diesjährigen City-Wettbewerb »Ab in die Mitte!« stehen fest. Der mit 30 000 Euro dotierte erste Preis geht an die Stadt Brandis für das Projekt »Räume des Wissens – Räume des Erlebens: Innenstadt neu aneignen«. Zwei zweite Preise zu je 20 000 Euro gehen an die Stadt Großenhain (Pilotprojekt »grünes Sommerflair für Großenhain«) und an die Große Kreisstadt Auerbach/Vogtl. (Projekt »AUERBACHerLEBEN«). Je einen dritten Preis in Höhe von 10 000 Euro erhalten die Städte Weißwasser/O.L. (Projekt «Einmal Mitte, bitte. Eine Kochstube* für Weißwasser/O.L.«), Stollberg/Erzgeb. (Projekt «Vom Parkplatz zum Marktplatz«) sowie Flöha (Projekt «Ein Event-Garten für unser neues Stadtzentrum«).

Im 18. Jahr seines Bestehens stand der Innenstadt-Wettbewerb unter dem Motto »Lebensraum Stadt: Handel, Wandel, Vielfalt«. 48 Kommunen hatten sich um die attraktiven Preise des Wettbewerbs beworben. Nur ein einziges Mal hatte es mehr Teilnehmer gegeben, und zwar im Jahr 2004, dem Eröffnungsjahr des Wettbewerbs.

»Durch die Bereitstellung zusätzlicher Preisgelder hat der Wettbewerb ‚Ab in die Mitte!‘ in diesem Jahr einen besonderen Schub erfahren«, so Sachsens Staatsminister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt. »Es freut mich, dass wir dadurch eine Vielzahl weiterer Innenstadt-Projekte unterstützen können. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur wirtschaftlichen Stärkung der Zentren nach der Corona-Pandemie. 48 Bewerber haben auch in der nach wie vor pandemiebedingt schwierigen Situation Kraft und Zeit in neue Projektideen investiert. Das zeigt, wie wichtig ihnen die Entwicklung ihrer Innenstädte ist.«

Wirtschaftsminister Martin Dulig ergänzt: »Die Innenstädte prägen unser Lebensgefühl. Eine virtuelle Shoppingtour kann das nicht ersetzen. Wer lokale Angebote nutzt und regionale Produkte kauft, unterstützt aktiv den sächsischen Handel und damit unsere Heimat. Um das zu unterstreichen, haben wir bereits im Frühjahr und Sommer den diesjährigen Innenstadtwettbewerb mit der Kampagne #JetztLokalHandeln flankiert und 50 Händlerinitiativen ausgezeichnet.«

Der Beitrag »Räume des Wissens – Räume des Erlebens: Innenstadt neu aneignen« der Stadt Brandis wurde von der Jury als Siegerprojekt des diesjährigen Wettbewerbs ausgewählt. In ihrem Projektbeitrag wählt die Stadt für ihre Mitte einen multifunktionalen Ansatz, der gerade in Corona-Zeiten vielfach diskutiert wurde. Brandis geht diesen Ansatz als eine der ersten Städte in Sachsen an! Bestehendes und Neues wird in Bausubstanz und Funktion verbunden, um die Innenstadt neu aufzustellen und damit zu stärken. Das Konzept sieht entsprechend einen multifunktionalen Markplatz als Outdoor-Bildungsraum vor, der flankiert wird durch einen Schulcampus sowie belebt wird vom Haus des Wissens und dem Haus der Bildung. Die Hauptstraße fungiert dabei als Verbindung. Dabei wird sehr konsequent das Thema »Bildung und Schule« in den Blick genommen.

Minister Schmidt weiter: »Ich gratuliere Brandis zum ersten Preis. Die Stadt im Leipziger Land setzt das diesjährige Wettbewerbsmotto vorbildlich um. Mehr als 1 400 Schülerinnen und Schüler pro Tag sind eine ‚Frequenz‘, die es zu nutzen gilt, um die Märkte unserer Städte zu beleben und Synergien hinsichtlich der Nutzung öffentlicher Räume, der Stärkung des Handels sowie der Zusammenkunft verschiedener Altersgruppen zu schaffen.«

Insgesamt hat die Jury elf Preise vergeben – zu den sechs Hauptpreisen wurden noch ein Anerkennungspreis und fünf Sonderpreise verliehen:

Der Anerkennungspreis in Höhe von 5 000 Euro, verbunden mit dem Sonderpreis »Nachhaltige Stadtentwicklung« geht an die Stadt Burgstädt für ihr Projekt »Burgstädt spielt Stadt-Bank-Fluss – Ein Bankhaus für Bürgerbänke«. Burgstädt spricht die Jugend gleich in mehreren Hinsichten an, um zur Stärkung der Innenstadt beizutragen. So werden junge Menschen direkt in Entscheidungsprozesse einbezogen und können, sogar mit eigenem Budget, aktiv an der Gestaltung ihrer Stadt teilnehmen. So sollen Orte der Entfaltung, der Entspannung, des Jugendlebens, des Ideenaustausches und des Rückzuges geschaffen werden, die gleichzeitig das Stadtbild prägen sollen.

Den vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) ausgelobten und mit 10 000 Euro dotierten Sonderpreis »Einzelhandel« erhält in diesem Jahr die Große Kreisstadt Pirna für das Projekt »KiPStar 4.0 – Digitale Herausforderungen gemeinsam meistern«. Das SMWA vergibt diesen Preis für ein Vorhaben, das die ansässigen Einzelhändler in kreativer Weise unterstützt, ihre Geschäftskonzepte zukunftsfähig auszurichten und auf die besonderen Gegebenheiten vor Ort abzustimmen – um damit einen Beitrag zur Belebung und für die Attraktivität des Ortszentrums zu leisten.

Über Sachpreise dürfen sich die Städte Oederan (Sonderpreis »Licht«), Ehrenfriedersdorf (Sonderpreis »Blühendes Zentrum«) und Augustusburg (Sonderpreis »Digitalisierung«) freuen.

Durch zusätzliche finanzielle Mittel aus dem Sonderprogramm »Ab in die Mitte PLUS" in Höhe von 300 000 Euro in diesem Jahr erhielten darüber hinaus 33 Wettbewerbsteilnehmer Preise in Höhe von jeweils 9 000 Euro. Diese Preise erhielten die Kommunen, die mit ihren Projekten ganz gezielt auf Stärkung der Wirtschaftskraft der Zentren, Zusammenarbeit mit vielen Netzwerkpartnern und kurzfristige Umsetzung zur Linderung der Folgen der Corona-Pandemie setzen. »Unsere Innenstädte sind ein Wirtschafts- und Lebensraum, den wir attraktiv und vital gestalten wollen. Deshalb freut es mich umso mehr, dass sich die sächsischen Kommunen, die Bürger und die Gewerbetreibenden vor Ort dafür engagieren. Das haben wir uns erhofft, als wir gemeinsam dieses Sonderprogramm auf den Weg gebracht haben«, so Staatsminister Dulig.

Hintergrund

Der City-Wettbewerb »Ab in die Mitte!« ist die sächsische Plattform für kreative Stadtentwicklung. Er steht für den Ideenaustausch und unkonventionelle Möglichkeiten, Innovationen in die Innenstädte des Freistaates zu bringen.

Die von der privaten Wirtschaft gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen getragene Initiative wird durch den Freistaat mit einem jährlichen Preisgeld von 100 000 Euro unterstützt. Zusätzlich werden in diesem und im nächsten Jahr für das Sonderprogramm »Ab in die Mitte PLUS" Mittel in Höhe von insgesamt 500 000 Euro bereitgestellt. Sie sollen die »Ab in die Mitte!« – Initiative zusätzlich stärken, um den Folgen der Corona-Pandemie für die Innenstädte entgegenzuwirken. Insgesamt stehen somit in diesem Jahr 400 000 Euro und im kommenden Jahr 300 000 Euro zur Verfügung. Die Schirmherrschaft des Wettbewerbs wechselt jährlich zwischen beiden Ressorts.

Der Wettbewerb wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.