Externer Inhalt von ##teaserTitle##
##teaserText##
59 erwartungsvolle Schüler sitzen am Dienstag in der Sporthalle des WelWel in Döbeln und schauen gespannt zur Leinwand. Heute Nachmittag ist schulfrei für die 7. Klassen der Europäischen Oberschule Hartmannsdorf und der Evangelischen Werkschule Milkau. Sie sind extra quer durch den Landkreis gereist, um am Projekt „Komm auf Tour“ teilzunehmen und Berufsorientierung der anderen Art zu erfahren. „Du kannst mehr, als du bislang weißt. Probiere aus, was dir Spaß macht. Zuhause, in der Schule und im nächsten Praktikum.“ So lautet eine zentrale Botschaft des fünftätigen Projekts „Komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“, welches letzten Donnerstag am 05. Oktober 2022 begann. Landrat Dirk Neubauer eröffnete als Schirmherr die Veranstaltung, an der dieses Jahr knapp 900 Jugendliche der siebten und achten Klassen aus 17 Schulen beteiligt sind.
Aufgeteilt in vier Gruppen absolvieren die Schüler mit Ihren Reisebegleitern einen rund 500 qm großen Erlebnisparcours. Jeder Durchlauf beinhaltet sechs Stationen - beginnend beim “Reiseterminal“ zum „Labyrinth“, von der“ sturmfreien Bude“ über die „Bühne“ zum „Zeittunnel“ bis hin zum “Auswertungsterminal“. An jedem Punkt können Aufgaben gelöst werden, für welche die Jugendlichen Stärkepunkten in Form von Aufklebern erhalten. Eine kleine Gruppe der Evangelischen Werkschule Milkau hat sich die Aufgabe „Betten bauen“ an der „Sturmfreien Bude“ rausgesucht. Ein nach einer Partynacht verwüstetes Schlafzimmer muss dabei wieder in den Urzustand versetzt werden: Betten müssen bezogen werden, umgeschmissene Pflanzen werden aufgestellt und die Deko darf auch nicht vergessen werden. Dabei erhalten alle einen Aufkleber mit einer Büroklammer, da sie wieder die vorgesehene Ordnung Raum verschafft haben.
In Deutschland gibt es 324 anerkannte Ausbildungsberufe. Viele Jugendliche sind oft schlecht informiert oder haben noch keine Vorstellung von Ihrem Traumberuf. Das macht es schwer sich zu orientieren. Durch das Projekt sollen die Jugendlichen die entsprechende Unterstützung und Orientierungshilfe erhalten. „Die Möglichkeit, die eigenen Stärken in so einem begrenzten Raum auszuprobieren, soll den Jugendlichen insbesondere bei der Berufsorientierung und Lebensplanung helfen“, sagt Melanie Möbius aus dem Referat Wirtschaftsförderung des Landratsamtes. Stärken wie handwerkliches Geschick oder Organisationstalent aber auch Teamfähigkeit können bei der Suche nach dem geeigneten Beruf entscheidend sein.
An den sogenannten „Stärkeschränken“ mit spannenden Materialcollagen erfahren Sie dann, welche Tätigkeiten und Berufsfelder zu ihren gesammelten Stärken passen könnten. „Wir zeigen darin außerdem auf, welche Unternehmen im Landkreis die passenden Ausbildungsberufe anbieten. Anhand von ausgehangenen Listen können sie sich gleich die Firmen notieren und Kontakt aufnehmen“, so Melanie Möbius. Das Feedback der Jugendlichen zeigt, dass die Aktion bei den Schülern ankommt. Viele von ihnen haben an sich neue Stärken kennen gelernt und damit einen wichtigen Anreiz für die spätere Berufswahl erhalten.
Diese Maßnahme wird gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Kultus, der Bundesagentur für Arbeit und dem Landkreis Mittelsachsen. Unterstützt wird das Projekt außerdem durch sogenannte Reisebegleiter, welche aus Institutionen und Firmen aus der Region bestehen.